Künstler fordern effektives Vorgehen gegen Rechtsextreme

18.07.2013, 17:27 Uhr | dpa

ingridbacher

Ingrid Bachér gehört zu den Initiatoren gegen rechte Gewalt. (Quelle: dpa)

 

Wuppertal (dpa) - Namhafte deutsche Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler appellieren an Öffentlichkeit und Politik, sich verstärkt dem Rechtsextremismus entgegenzustellen.

Es sei an der Zeit, hart vorzugehen gegen den rechtsextremistischen Untergrund, wie er bei der Aufdeckung der NSU-Morde sichtbar geworden sei, heißt es in dem am Donnerstag von der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft veröffentlichten Aufruf. Zwar werde der NSU-Prozess von den Medien noch begleitet. Anklagen gegen jene aber, die über Jahre hinweg Hinweise nicht aufgenommen oder Spuren verwischt hätten, seien nicht erfolgt.

"Offensichtlich liegt es nicht im dringenden Interesse unseres Staates, gegen das Anwachsen der rechtsextremen Szene koordiniert effektiv vorzugehen", heißt es in dem Aufruf. Die Autoren fragen, warum die Taten des NSU überhaupt möglich waren, warum es so wenig Analysen und keine nachhaltige Empörung gebe und warum diejenigen, die die Neonazis offenkundig deckten, unbehelligt blieben.

Initiatoren des Aufrufs sind die Schriftstellerin und ehemalige Pen-Präsidentin Ingrid Bachér, der Schriftsteller und Präsident des Pen-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland, Günter Kunert, und der Vorsitzende der Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft, Hajo Jahn. Zu den mehr als 100 Unterzeichnern zählen Hans Christoph Buch, Ralph Giordano, Ingo Schulze, Günther Uecker, Udo Lindenberg, Freya Klier, Hannelore Hoger, die Rockband "Die Toten Hosen", Fritz Pleitgen, Prof. Wulf Herzogenrath von der Akademie der Künste und der Landesrabbiner von Berlin, Walter Rothschild.