Peter Hille

Wiederauferstehungen

oder

Peter Hille und die Folgen

von Jakob Hessing, Jerusalem

Peter Hille

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Die Sprache, in der Else Lasker-Schüler 1906 des verstorbenen Peter Hille gedenkt, ist unmißverständlich. Der einleitende Text ihres Buches heißt "Petrus der Felsen", und so schildert sie ihre erste Begegnung mit ihm: Ich war aus der Stadt geflohen und sank erschöpft vor einem Felsen nieder und rastete einen Tropfen Leben lang, der war tiefer als tausend Jahre. Und eine Stimme riß sich vom Gipfel des Felsens los und rief: "Was geizst Du mit Dir!" Und ich schlug mein Auge empor und blühte auf, und mich herzte ein Glück, das mich auserlas. Es ist Peter Hille, der aus der Höhe zu ihr herabsteigt, und gemeinsam gehen sie ins Tal hinunter: [Er] fragte mich, von wo ich käme - aber ich schwieg; die Nacht hatte meine Wege ausgelöscht, auch konnte ich mich nicht auf meinen Namen besinnen, [...] der mit dem Felsennamen nannte mich Tino. Und ich küßte den Glanz seiner gemeißelten Hand und ging ihm zur Seite. Die hier gestaltete Szene läßt sich biographisch einordnen. Um die Jahrhundertwende bricht Else Lasker-Schüler aus den Grenzen des Bildungsbürgertums aus; sie hat ihren ersten Mann, den Arzt Berthold Lasker, verlassen; der Kreis um den Dichtervaganten Peter Hille, der nie ein Haus besessen hat, bietet ihr eine alternative Lebensweise. Aber mit Else Lasker-Schülers Erlebnis hat diese trockene Verortung nur ein äußeres Datengerüst gemein. Den Bruch, den sie um ihr dreißigstes Lebensjahr vollzieht, erfährt sie als mythologisches Ereignis. Sie flieht "aus der Stadt", an einem Felsen rastet sie "einen Tropfen Leben lang, der war tiefer als tausend Jahre": Das Leben gerinnt ihr zu seiner Urform, zu einem Wassertropfen, und seine tausendjährige Tiefe zeigt an, worum es ihr in Wirklichkeit geht - um den Eintritt in die Ewigkeit. Mit der Flucht aus der Stadt ist die Dichterin einem Tod entronnen, einer Nacht, die ihre "Wege ausgelöscht" hat und in der sie sich zu verlieren droht. "Auch konnte ich mich nicht auf meinen Namen besinnen", heißt es - erst der Mann aus den Bergen sagt ihr, wie sie fortan zu heißen hat, und dafür beschenkt sie ihn "mit dem Felsennamen". Sie nennt ihn Petrus, denn er ist ihr zum Erlöser geworden: Mit Hilles Gestalt verbindet sich für Else Lasker-Schüler eine Neugeburt. Das Motiv des Todes begleitet ihr Werk von Anbeginn. Ihren ersten Lyrikband nennt sie Styx, und drei Zeilen bilden sein Titelgedicht: O, ich wollte, daß ich wunschlos schlief, Wüßt ich einen Strom, wie mein Leben so tief, Flösse mit seinen Wassern. Überall gibt ihr Werk einem Todeswunsch Ausdruck, zugleich aber sucht es auch den Tod zu überwinden. Als sie Peter Hille begegnet und ihn zu ihrem Retter verklärt, hat sie ein Mittel gefunden, dem Tod das Leben gegenüberzustellen: Er hat sie aus der Nacht ihrer Verzweiflung befreit und macht es ihr möglich, eine poetische Wiederauferstehung zu feiern.

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Mit dem Peter Hille-Buch setzt Else Lasker-Schülers fruchtbarste Schaffensperiode ein. In dem Jahrzehnt bis zum Ersten Weltkrieg veröffentlicht sie die Gedichtsammlungen Meine Wunder (1911) und Hebräische Balladen (1913), ihr Drama Die Wupper (1909) sowie eine Reihe von Prosawerken, in denen sie unter poetischen Masken auftritt, die sie in der Literaturgeschichte berühmt gemacht haben. Das erste dieser Werke, Die Nächte Tino von Bagdads (1907), erscheint im Jahr nach dem Erinnerungsbuch für den verstorbenen Freund. Schon früh hatte Hille das Bild geprägt, das die spätere Rezeption Else Lasker-Schülers bestimmen sollte, er hatte sie "den schwarzen Schwan Israels" genannt und damit den Punkt bezeichnet, an dem sich zwei zentrale Motive ihres Werkes - der Tod und das Judentum - miteinander berührten. In den Nächten nimmt sie jetzt den Namen an, den Hille ihr gegeben hat, sie nennt sich Tino und gibt uns in einer Reihe kurzer Prosatexte die verschlüsselte Darstellung ihrer Emanzipation. Man kann diese Texte als stilisierte Autobiographie lesen, als die Geschichte ihrer Scheidung und der freien Liebe, die zur Geburt des Sohnes Paul geführt hat, als Bilder ihres Ausbruchs aus dem Bürgertum. Das ist in der Forschung bereits ausführlich geschehen, und hier soll nur das Motiv der Auferstehung herausgearbeitet werden, das sich aus dem Peter Hille-Buch herschreibt und in den Nächten seine Fortsetzung findet. Ihr Eingangstext, "Ich tanze in der Moschee", beginnt mit den folgenden Sätzen: Du mußt mich drei Tage nach der Regenzeit besuchen, dann ist der Nil zurückgetreten, und große Blumen leuchten in meinen Gärten, und auch ich steige aus der Erde und atme. Eine sternenjährige Mumie bin ich und tanze in der Zeit der Fluren. Tino steigt mit den Blumen ihrer Gärten "aus der Erde". Das Niltal wird zum Symbol der Fruchtbarkeit, die die Toten wieder zum Leben erweckt, und auch Tino ist eine "sternenjährige Mumie", ihr Tanz "in der Zeit der Fluren" ermöglicht ihr den Eintritt in die Unsterblichkeit: Feierlich steht mein Auge und prophetisch hebt sich mein Arm, und über die Stirne zieht der Tanz eine schmale Flamme und sie erblaßt und rötet sich wieder von der Unterlippe bis zum Kinn. [...] immer wiegen meine Lenden meinen Leib, wie einen dunkelgoldenen Stern. Derwi, Derwisch, ein Stern ist mein Leib. Liska weist darauf hin, daß der Derwischtanz, in der Literatur um die Jahrhundertwende ein beliebtes Motiv, den Astralkult verkörpert: "Die Derwische sollen [..] mit berauschenden Drehungen die Auflösung des individuellen Bewußtseins, die Einheit des Ich mit dem All und die Erhebung des Körperlichen in höhere Sphären bewirken." Peter Hille hat sie vor dem Tod errettet, er hat ihr den Namen Tino gegeben, und jetzt, da ihr Erlöser gestorben ist, schreitet die Dichterin auf dem von ihm vor-geschriebenen Weg fort: Sie verwandelt sich in einen Stern und tritt in die Ewigkeit ein. Die Bilder werden bereits sichtbar, mit denen sich Else Lasker-Schüler unserem Gedächtnis eingeprägt hat. Ihrem Selbstporträt trägt sie einen Stern ein; sie tritt in der Gestalt eines Mannes auf; und dieser Mann, der Derwisch, trägt nicht zufällig ägyptische Züge: Sie kehrt in die Urzeit ihres Judentums zurück, und Prinz Jussuf von Theben zeichnet sich ab, unter dessen Maske sie noch einmal ihre Selbstbefreiung zelebrieren wird.

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Doch das kommt erst später, gegen Ende des Jahrzehnts, dessen Werke wir hier betrachten. Die Geschichten, die sich wie eine Fortsetzung ihrer Texte um Tino von Bagdad lesen und in denen sich Else Lasker-Schüler eine arabische Herkunft erdichten wird, erscheinen erst 1914. Die Figur des Jussuf aber, mit der sie sich in Der Prinz von Theben identifiziert, taucht in ihren Gedichten schon früher auf und trägt noch ihren ursprünglichen Namen. Es ist der Joseph aus der Bibel, und im Prinz wird die Verbindung unmißverständlich hergestellt. Auch dort steht ein Text mit dem bezeichnenden Titel "Der Derwisch", und er enthält die Zeilen: "Der Derwisch tanzt. [...] Mein Herz wird täglich magerer in der Brust, wie die Mondhälfte in den Wolken. [...] Ich [..] trage den lammblutenden Hirtenrock Jussufs, wie ihn seine Brüder dem Vater brachten." In der biblischen Geschichte von Joseph, der zum Traumdeuter des Pharao wird, findet das Motiv der Auferstehung eine deutliche Ausprägung. Seine Brüder haben ihn nach ÄÄgypten verkauft, dem Vater aber, Jakob, schicken sie seinen in das Blut eines Ziegenbocks getauchten Rock und lassen ihn glauben, ein böses Tier habe ihn gefressen. Als sie ihm in ÄÄgypten wieder begegnen, tritt er nicht nur ins Leben zurück, sondern er rettet auch seine Familie vor dem in Kanaan drohenden Hungertod. Das Gedicht "Pharao und Joseph" aus dem Zyklus der Hebräischen Balladen entsteht schon 1910 und wird zunächst in der Zeitschrift Der Sturm veröffentlicht. Dies sind seine ersten Strophen: Pharao verstößt seine blühenden Weiber, Sie duften nach den Gärten Amons. Sein Königskopf ruht auf meiner Schulter, Die strömt Korngeruch aus. Pharao ist von Gold. Seine Augen gehen und kommen Wie schillernde Nilwellen. Sein Herz aber liegt in meinem Blut; Zehn Wölfe gingen an meine Tränke. Statt der Gärten Amons sucht der Pharao den Korngeruch, der von Josephs Schulter ausströmt - an ihm und seiner göttlichen Botschaft hängt das Heil Ägyptens. Die Hilfe aber, die der Herrscher und sein Traumdeuter einander leisten, ist gegenseitig. Für die Rettung, die Joseph seinem Land zuteil werden läßt, schenkt der Pharao ihm sein Herz. Es liegt in Josephs Blut, denn beide, Joseph und der Pharao, wissen es: "Zehn Wölfe gingen an meine Tränke" - seine Brüder haben sich an ihm vergangen. Joseph braucht die Macht des Herrschers an seiner Seite, um den Brüdern, die ihn einst verraten haben, noch einmal begegnen zu können. Das ist die Gegenseitigkeit, auf der das Gedicht beruht, und seine zweite Hälfte bringt es zum Ausdruck: Immer denkt Pharao An meine Brüder, Die mich in die Grube warfen. Säulen werden im Schlaf seine Arme Und drohen! Aber sein träumerisch Herz Rauscht auf meinem Grund. Darum dichten meine Lippen Große Süßigkeiten Im Weizen unseres Morgens. Oft schreibt die Dichterin eine Familiengeschichte zur Herkunftslegende aus – früh in den Nächten Tino von Bagdads und im Prinz von Theben, später im Wunderrabbiner von Barcelona (1921) und in Arthur Aronymus (1932). Die Herkunftslegende des Judentums aber bleibt ihr zentrales Bezugsfeld: An Joseph, dem großen Mann der Urfamilie, macht die Frau Else Lasker-Schüler ihre Identität fest . Es ist ein zwiespältiges Unterfangen. Die Gestalt des Joseph hält den ständig wiederkehrenden Auferstehungstraum dieser von Todesbildern erfüllten Poetik fest, zugleich aber auch die Verletzung der Dichterin, die immer an der Unerfüllbarkeit ihrer tiefsten Wüsche gelitten hat. Joseph ist von seinen Brüdern verraten worden, und deshalb wird sie ihn im Prinz von Theben zu Jussuf mutieren lassen - zur ägyptischen Maske.

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Denn in den Jahren nach Peter Hilles Tod schreibt Else Lasker-Schüler nicht nur ihre Dichtung, sie führt auch ihr wirkliches, gequältes Leben. Nach ihrer Scheidung von Berthold Lasker war sie eine neue Ehe eingegangen, und ihr zweiter Mann, Herwarth Walden, war Herausgeber des Sturm, der Zeitschrift, in der 1910 das Gedicht "Pharao und Joseph" erschien. Der Sturm war ein zentrales Organ des Expressionismus. Indem sie sich nun im Zentrum dieser Bewegung fand, unternahm Else Lasker-Schüler auch einen realen Versuch der Wiederauferstehung. Mit den Expressionisten schloß sie sich einer jüngeren Generation an und behauptete seither, nicht 1869, sondern 1876 geboren zu sein. Damit wollte sie sich nicht nur dem um neun Jahre jüngeren Walden angleichen, sondern suchte auch Anschluß an eine Zeit zu halten, die der älter werdenden Dichterin zu entgleiten drohte. Aber es kam, wie es kommen mußte. Walden lernte eine jüngere Frau kennen, die Ehe brach auseinander, und im Sturm veröffentlicht sie eine Reihe von Texten, die sie Briefe nach Norwegen nennt. In zwanzig Folgen bilden sie ihren Abschied von Herwarth Walden. Angesichts eines Verrates schlüpft sie wieder unter ihre arabische Maske, und schon im ersten Brief täuscht sie ein eigenes Liebeserlebnis vor: Ich habe nämlich noch nie so geliebt wie diesmal. Wenn es Euch interessiert: Vorgestern war ich [..] in den Lunapark gegangen, leise in die ägyptische Ausstellung [...] ich tanzte mit Minn, dem Sohn des Sultans von Marokko. Wir tanzten, tanzten wie zwei Tanzschlangen, oben auf der Islambühne, wir krochen ganz aus uns heraus, nach den Locktönen der Bambusflöte des Bändigers, nach der Trommel, pharaonenalt, mit den ewigen Schellen. Auch der Tanz - das zeigte schon der Derwisch in den Nächten Tino von Bagdads - ist ein Versuch, den Tod zu überwinden. Zugleich aber wird deutlich, dass diese Motive eines alten Orients die Versatzstücke einer Erlösungssehnsucht sind, die nur als Bilder ihrer Kunst, nicht als Elemente ihrer Lebenswirklichkeit wirksam werden können. Else Lasker-Schülers Werk ist eine Künstlereschatologie, daran läßt noch ein zweiter Liebhaber, den sie gefunden haben will, keinen Zweifel: Ich habe mich endgültig in den Slawen verliebt - warum - ich frage immer die Sterne. Ich liebe ihn ganz anders wie den Muselmann [..] Den Slawen [..] möchte ich nur immer anschaun, wie ein Gemälde auf Altmeistergrund. Eine Feuerfarbe hat sein Gesicht, ich verbrenne im Anschaun und muß immer wieder hin. Du brauchst gar keine Angst zu haben, Herwarth, er hat mir auf meinen Liebesbrief gar nicht geantwortet. Ich schrieb ihm: " Süßer Slawe, würdest Du in Paris im Louvre gehangen haben, hätte ich Dich statt der Mona Lisa gestohlen. [...] Ich möchte am liebsten zu Dir kommen, wenn Du schläfst, damit Deine Wimper nicht zuckt im Rahmen. [...] Du weißt am schlechtesten mit Dir umzugehen, Du hängst Dich immer ins falsche Licht." Else Lasker-Schüler ist sich bewußt, daß sie ihre Ewigkeiten nur in den Bildern der Kunst aufbewahrt. In den Briefen nach Norwegen berichtet sie auch von dem Porträt, das der Maler Karl Schmidt-Rottluff von ihr angefertigt hat, und der Text macht sichtbar, wie der Expressionismus die Scheinwirklichkeit des Bürgertums in einem ganz wörtlichen Sinn untergräbt: Schmidt-Rottluff hat mich im Zelt sitzend gemalt. Ein Mandrill, der Schlachtengesänge dichtet. Schmidt-Rottluff hat mich als Mandrill gemalt, und ich stamme doch von der Ananas ab. Ihr habt den Affen überwunden; man kann sich doch von nichts in der Geburt vorbeimachen. Bin entzückt von meiner bunten Persönlichkeit, von meiner Urschrecklichkeit, von meiner Gefährlichkeit, aber meine goldene Stirn, meine goldenen Lider, die mein blaues Dichten überwachen. Mein Mund ist rot wie die Dickichtbeere, in meiner Wange schmückt sich der Himmel zum blauen Tanz, aber meine Nase weht nach Osten, eine Kriegsfahne, und mein Kinn ist ein Speer, ein vergifteter Speer. So singe ich mein hohes Lied. O, Herwarth, Ihr könnt es mir ja nicht nachfühlen - was blieb Euch vom Affen übrig? Herwarth, Du brauchst es ja nicht weitersagen, ich schwöre es Dir bei dem Propheten Darwin, ich bin meine einzige unsterbliche Liebe. Vieles kommt hier noch einmal zusammen. Oft geht Else Lasker-Schüler in eine weite, mythologische Vergangenheit zurück, Schmidt-Rottluffs Porträt aber ruft Assoziationen in ihr wach, die noch älter sind als ihr ägyptischer Orient. Sie überschreiten die Grenzen der Menschheitsgeschichte: Ihre "Urschrecklichkeit" ist prähistorisch, und sie ist wieder zum Affen geworden, der - wie Schmidt-Rottluff selbst - "Schlachtengesänge dichtet", Kriegslieder gegen eine verdorbene Gegenwart, die zugleich Hohelieder sind, Lobgesänge auf eine göttliche Schöpfung.

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Über allem aber steht eine letzte, unüberwindliche Einsamkeit: Else Lasker-Schüler selbst, so verrät sie es Herwarth Walden, ist ihre "einzige unsterbliche Liebe". Das ist kein Narzißmus. Die Dichterin ist nicht in ihre eigene Person verliebt, sondern in die Bilder, die von Künstlern geschaffen wurden, von Schmidt-Rottluff oder von ihr selbst; Bilder, die sie "Tino von Bagdad" nennen mag, oder "Prinz von Theben", oder "Petrus". Einst war er Peter Hille gewesen; nun jedoch, im Bild, ist er zu ihrem Erlöser geworden. Denn nur so, nur in der Kunst, kann Else Lasker-Schüler ihre Wiederauferstehung feiern: Lebe das Leben ja tableaumäßig, ich bin immer im Bilde. Manchmal werde ich unvorteilhaft hingehängt, [..] auch bin ich nicht mit der Einrahmung zufrieden. Einrahmungen sind Einengungen, Unkunst, die sich kein Gott, aber ein Gottdilletant zieht. Die runden Rahmen haben noch etwas Kreisendes, aber die viereckigen, neumodischen, sind so ganz menschlich aus dem Kosmos getreten. Ich sehe also aus dem Bilde das Leben an; was nehm ich ernster von beiden? Beides. Ich sterbe am Leben und atme im Bilde wieder auf. In den Bildern bannt Else Lasker-Schüler die Zeit, um den Tod aufzuhalten. Aber ihre Bilder sind bereits aus dem Kosmos herausgetreten, und der Tanz des Derwisch ist zum Stehen gekommen. Alle Kunst bleibt nur die traurige Imitation einer göttlichen Verheißung, deren Erfüllung auf sich warten läßt.